Die Narrenzunft Schönau e.V.

Die Narrenzunft Schönau e.V. wurde im Jahre 1947 gegründet, 1995 in den VON aufgenommen und gehört der Vogtei Dreiländereck an. Ihre Partnerzünfte sind die Todtnauer Narrenzunft 1860 e.V. und die Fastnachtsgesellschaft Zell im Wiesental e.V..

Zur Narrenzunft Schönau e.V. gehören folgende Untergliederungen:

  • Fanfarenzug Schönau e.V.
  • Flösser
  • Pfiifechöpf Schönau e.V.
  • Schellenteufel Schönau e.V.
  • Schönauer Hexen e.V.
  • Schönauer Webstübler e.V.
  • Sunnebächli-Müller
  • Tanzgarde Schönau 

Die Schönauer Fastnacht wurde 1620 erstmals urkundlich erwähnt. Doch muss es im Laufe der Jahrhunderte mehr bei Einzelaktionen närrischer Umtriebe geblieben sein. So richtig in Schwung kam die organisierte Narretei erst nach dem 2. Weltkrieg. Über die Anfänge der Narrenzunft Schönau berichtet eine köstliche Anekdote:

Es war am Rosenmontag 1947, Handwerksmeister Robert Lais und sein Narrenkumpel Richard Zimmermann luden 1947 zur ersten Fastnachtsveranstaltung in den „Vier Löwen“ ein. Ins Visier nahm „Robis“ bei einem Narrenvortrag drei ehrenwerte Schönauer Damen, die bei den französischen Soldaten, die die Stadt besetzt hielten, Gefallen fanden. Das war dem

Stadtkommandanten allem Anschein nach zu starker „Tobak“. Kurzum wurde Robert Lais aufgrund der Anzeige jener Frauen wegen „Beleidigung und Rufmord“ verhaftet und in den Schopfheimer Kerker verfrachtet. Erst Aschermittwoch durfte der „Robis“ wegen Geringfügigkeit den Knast wieder verlassen.

1948 wurden Adlerwirt Gustav Ruch zum Narrenvater und Karl Hipp zum „Prinz Carneval“ ernannt. Das damalige Fastnachtsmotto lautete: „Die reinste Freude ist die Schadenfreude.“ Die erste Ausgabe der Schönauer Narrenzeitung stammt aus dem Jahre 1950.

Vier Jahre später kam dann der Elferrat erst so richtig aus den Startlöchern heraus und lief zur Hochform auf. Der fastnächtliche Rat hatte folgende Männer an Bord des Narrenschiffes: Gustav Ruch (Narrenvater), Karl Hipp (Prinz Carneval), Walter Egle (Zeremonienmeister), Dr. Frieder Eisela (Skandalchronist), Robert Faller (Kinderfreund), Max Kiefer (Hemdglunkioberst), August Rümmele (Fastnachts-Oberbaurat), Pius Held (Textdichter), Ernst Schallner (Illuminator), Robert Lais (Hofnarr), Ernst Baumann (Leibwache), Herbert Ortlieb (Hofmusikus), Marzell Sprich (Mundschenk). Als Narrenvater muss Adlerwirt Gustav Ruch lange agiert haben. Weitere Oberzunftmeister sind in der Chronik registriert.

Im Jahre 1969 wurden die Bechtlezapfen gegründet.

Die Oberzunftmeister der Narrenzunft Schönau

2022 – heute Julian Seckinger (Webstübler)
2012 – 2022 Johanna Tröndle (Flösser)
2009 – 2012 Joachim Kunz (Schellenteufel)
2005 – 2009 Heinz-Rudolf Hagenacker (Bechtlezapfe)
2001 – 2004 Rainer Zarniko (Bechtlezapfe)
1997 – 2000 Klaus Dieter Bartloff (Sunnebächli-Müller)
1994 – 1996 Eckhard Frank (Webstübler)
1991 – 1993 Peter Knobel (Elferrat)
1989 – 1990 Klaus Karle (Elferrat)
1987 – 1989 Rainer Stib (Elferrat)
1973 – 1986 Manfred Lais (Elferrat)
1971 – 1972 Hans Ulrich Lochar (Elferrat)
1967 – 1970 Bernd Strütt (Elferrat)
1961 – 1966 Wolfgang Kremp (Elferrat)
1947 – 1960 Karl Hipp (Elferrat)

Mottos der Narrenzunftkampagnen

2025 Kasch´s no so drille in de Händ, meischtens chunts ufs glich am End.
2024
 De Bürger hät´s entschiede, un hinterm Zaun isch Friede?! 
2023
Au wenn sich´s niemer me leischte cha, chunnts uff die paar Chröte nimmi a!
2022 Au wenn sich´s niemer me leischte cha, chunnts uff die paar Chröte nimmi a!
2020 Häsch de Boge überspannt, isch de Pfiil no in de Hand
2019 Au mol ebbis zämme g`schdalde, statt immer nu degege z`halde
2018 S`lauft it alles rund, mir nemme´s halt wie´s chunt
2017 S
oviel isch mengmol meh
2016 Au en große Pfurz isch oftmols churz!
2015 So isch`s worde
2014 It numme do schtoh nun gaffe, au selber mol ebis schaffe                     
2013 Bruuchsch di id vor Neuem scheue, due di eifach nur druf freue
2012 Wottsch alli under ein Huet, bruuchsch viil Chraft un gheerig Muet.
2011 Chasch´s drille wie de wit, s´bruch alles si Zit.
2010 Jetz dien mir in de Epfel biisse, s’muess jäde sich am Rieme riisse.
2009 Lieber duesch di Läbe gschdalde, statt numme diini Däg verwalde
2008 Wenn jäde sell dät, wa`n er cha no isch mer mengmol besser dra
2007 Wer di b´schiist isch grad egal, bschissen wirsch doch iberall
2006 E weng Rueih isch recht,doch z´viel isch schlecht
2005 Chum mach mit, s`wird höchsti Zit
2004 Egal, was mir au mache, zur Zit hän mir id viel z`lache
2003 Mir län is it underkriege, un fiire bis sich Balge biege
2002 Ob D – Mark oder Euro, des macht de Narren nit für si isch wichtig Fasnachtszit
2001 It immer nur lache, au mol ebbis selber mache
2000 Au mit chleine Schritt, chunsch oft ganz wit
1999 Id numme groß schwätze, au in d` Tat umsetze
1998 Wer lacht statt z´tobe, de schwimmt immer obe
1997 Wo d´Nochrichte fehle, wachse d´Grücht
1996 En wohre Spruch ganz ohne Zwiefel, „Gmacht un gsaid sin zwei Paar Stiefel“
1995 Hoffentlich hät´s sunscht nit gmacht
1994 Chasch sage wa dä wit, s´bringt halt nit
1993 It uff Zunge biise, d’Schnurre uff riise
1991 Egal wi umme, s’trifft immer en Dumme
1990 Bruchet id so belle, so hän ihr’s jo welle
1989 Chasch sage was de wit, s´lit au an de Lit
1988 S’goht it immer ebe, s’chunnt au mol e Schtäge
1987 It übertriibe – uf’em Bode bliibe
1986 Lieber vo Herze lache, als e dummi Schnurre mache
1985 Mach kein Rabatz s’isch eh für d’Chatz
1984 Was hit it recht isch, cha morn scho falsch si
1983 Trotz Scherbe un Bruch, s’wache id alli uf
1982 S’isch d’hinter was d’vor
1981 Losses numme saue, mir werdes wieder ume haue
1980 Numme druff, mir stehn wieder uff
1979 Cha de Ma im Mo no lache, wenn die so Zicke mache?
1978 Jetzt hämmer de Prägel
1977 S’isch kei leer Schdroß, mir sin wieder do!
1948 Die reinste Freude ist die Schadenfreude