Schönauer Hexen e.V.
Die Schönauer Hexen wurden 1967 gegründet und zählen zu den ältesten Gruppen der Schönauer Narrenzunft. Aus alten Büchern und Geschichten von Schönau ist bekannt, dass auch in Schönau die Hexen schon im 13. Jahrhundert ihr Unwesen trieben.
Die Bockmatt am Schönenbucher Felsenweg und der Ungeheuergraben am Holzer Kirchwegle gelten heute noch als unheimliche Orte, weil dort früher im verschwiegenen Dinge vor sich gingen, die unter kirchlichen und weltlichen Verboten standen. Der Hexenbühl beim ehemaligen Bahnhofsgelände in Schönau erinnert heute noch an jene Zeiten, in denen der vorchristliche Wahnglaube an Hexen noch die Gemüter erschreckt. Auf diesem Hexenbühl sollen sich die Hexen im Volksglauben eine weibliche, meist ungewöhnlich hässliche, oft aber auch verführerisch schöne, mit dem Teufel im Bund stehende Gestalt, mit dämonischen und unheimlichen Kräften, auf Besen durch die Luft reitend in der Walpurgisnacht zum Hexensabbat getroffen haben.
Die Hexen versammelten sich auch beim Winterausklang zu schaurig und gruseligen Tänzen um das Feuer. Mit diesem Getöse und Tanzen sollte der Winter ausgetrieben werden. Noch heute erinnert das Fasnachtsfeuer mit Scheibenschlagen an diese Zeit. Die Hexen wurden später verfolgt und verurteilt. Meist wurden sie dann auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Die Schönauer Hexengestalt mit ihrer schaurig, gruseligen Maske, jedoch verführerischer Gestalt, will an diese Zeit des Winteraustreibens erinnern. (Eduard Böhler, Die Geschichte von Schönau im Schwarzwald, Seite 311).
Das Häs der Schönauer Hexen besteht aus einer aus Lindenholz geschnitzten Maske mit einem typisch gruselig-schaurigen Hexengesicht und einem roten Kopftuch. Die ersten beiden Masken bekam die Narrenclique im Jahre 1974 vom Turn- und Sportverein gesponsert, zuvor trug man nur Gummimasken. Die Häskleidung besteht aus einer weißen Hemdbluse aus Baumwolle und einem schwarzen, langen Rock mit roter Leinenschürze. Rote Wollstrümpfe, rote Handschuhe und Strohfinken ergänzen das Häs. Als Utensil führt die Hexe einen Reisigbesen mit sich. Das viele Rot im Häs soll im Übrigen das Feuer symbolisieren.
Kontakt Oberhexe: Katja Kast
schoenauer-hexen@gmx.de
